Wie wird Weißwein hergestellt?

Weißweine werden aus Trauben mit hellem Fruchtfleisch gewonnen. Zu diesen zählen beispielsweise Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner oder Sauvignon Blanc. Die säurehaltigen Trauben werden direkt nach der Lese entrappt, also von den Stielen getrennt, und direkt abgepresst. Die Gärung des reinen Mosts erfolgt dann in der Regel bei einer kontrollierten Temperatur von maximal 18 Grad Celsius, sodass die frischen Geschmacksnoten der weißen Trauben möglichst gut erhalten werden. Nach dem Gärvorgang liegt der Alkoholgehalt zwischen 10 und 17 Volumenprozent. Zur Reifung wird der Wein wahlweise in Edelstahltanks oder Eichenfässer gefüllt. Im Holzfass ausgebaute Weine haben aufgrund der stärkeren Oxidation eine tiefere Farbe.

Wie sollte Weißwein getrunken werden?

Weißwein wird unabhängig von der Sorte maximal 13 Grad Celsius aus Gläsern mit einem Fassungsvermögen von bis zu 600 ml getrunken. Offen ist er bis zu fünf Tage verkorkt im Kühlschrank lagerbar. Ein lieblicher Weißwein ist aufgrund der enthaltenen Kohlenhydrate kalorienhaltiger als ein trockener: Ernährungsbewusste Genießer können pro Glas mit circa 105 kcal bei trockenem und 160 kcal bei lieblichem Wein rechnen. Leichte Weißweine harmonieren besonders gut mit Fisch und Krustentieren, wohingegen voller Weißwein gerne zu Pilzen und weißem Fleisch gereicht wird. Wollen Sie einen aromatischen Weißwein zum Essen genießen, so empfiehlt sich die Kombination mit Pökelfleisch, Kürbis und Umami-Gewürzen.

Aus welchen Rebsorten wird Weißwein hergestellt?

Entgegen der landläufigen Meinung werden Weißweine nicht ausschließlich aus weißen Trauben gewonnen. Es ist vielmehr die Farbe des Fruchtfleisches, die entscheidend ist, denn auch unter einer dunklen Schale kann eine helle Frucht stecken. Guten Weißweinen ist gemein, dass im Zuge ihrer Herstellung ausschließlich der Most vergoren wird. Bei Rotweinen hingegen erfolgt keine Trennung des Safts von Fruchtfleisch und Schalen. Wenn Sie Weißwein kaufen wollen, sich aber bezüglich der Wahl der Rebsorte noch unschlüssig sind, hilft Ihnen unser kleines Lexikon der beliebtesten Weißweinsorten, die beste Wahl zu treffen.

Riesling

Der Riesling ist einer der beliebtesten deutschen Weine und wird vor allem im Rheingau, in der Pfalz und an der Mosel angebaut. Mit diesen aromatischen Trauben können Weine in einem Geschmacksspektrum von sehr trocken bis sehr süß produziert werden. Ihnen allen gemein ist die kraftvolle, fruchtige Säure. Zu den dominierenden Geschmacksnoten des Rieslings zählen Grüner Apfel, Bienenwachs, Jasmin und Petroleum. Um einen optimales Geschmackserlebnis sicherzustellen, sollten Sie Ihren Riesling bei einer Temperatur zwischen sieben und 13 Grad Celsius genießen und nicht dekantieren. Zu den Speisen, die besonders mit Riesling-Weinen harmonieren, zählen leichte Gerichte wie Garnelen, Geflügel und Pasta.

Rivaner (Müller-Thurgau)

Der Rivaner, weitläufig auch als Müller-Thurgau bekannt, wird in allen deutschen Weinregionen angebaut, vor allem aber in Rheinhessen und Baden. Die frühreifenden Reben liefern leicht zugängliche, harmonische Weine mit milder Säure. Müller-Thurgau-Weine sind von blassgelber bis hellgelber Farbe und teils von blumigen Geschmack. Aufgrund ihrer harmonischen Eigenschaften sind diese Weine für den alltäglichen Genuss ausgesprochen beliebt. Rivaner passen hervorragend zu Geflügel, Fisch und Spargelgerichten.

Sauvignon Blanc

Der Sauvignon Blanc gehört zu den bekanntesten Weinen Frankreichs, wo er vor allem im Loiretal angebaut wird. Diese Sorte liefert einen leichten Weißwein mit kräutiger Note. Beim Genuss von Sauvignon-Blanc-Weinen bietet sich Ihnen eine Bandbreite von Geschmacksnuancen, die von Passionsfrucht und Grapefruit bis Schiefer reicht. Ein Sauvignon Blanc sollte nicht dekantiert und bei maximal 13 Grad Celsius getrunken werden. Diesen Wein können Sie besonders gut zu asiatischen Gerichten servieren, aber auch Meeresfrüchte sind eine hervorragende Kombination.

Scheurebe

Im Jahr 1916 kreuzte der berühmte deutsche Winzer Georg Scheu Riesling und Bukettraube und züchtete damit diese nach ihm benannte süße Rebsorte. Aus der Scheurebe lässt sich eine Bandbreite von süßen bis trockenen Weinen produzieren, besonders beliebt ist sie allerdings als lieblicher Kabinett. Beim Verkosten der Scheurebe werden Sie ein Bukett von Birnen, Cassis und Grapefruit herausschmecken können. Die edelsüßen Varianten erwarten Sie nach Jahren der Reife mit einem zarten Rosenduft. Sie können Scheureben-Weine wunderbar zu Spargel und Fischgerichten reichen.

Silvaner

Diese Rebsorte wird seit dem 17. Jahrhundert in Franken und Rheinhessen angebaut und zählt damit zu den traditionsreichen deutschen Weinen, stammt ursprünglich aber aus Österreich. Ihre Beliebtheit lässt sich vor allem auf die ausgeprägte Geschmacksvielfalt zurückführen, die Silvaner-Weine bieten. Das Aroma des Silvaners ist zumeist dezent und fruchtig, die Säure fein. Je nach Anbaugebiet reichen seine Noten von Pfirsich und Orangenblüten bis Thymian und Schotter. Wollen Sie einen guten Silvaner zum Essen genießen, so empfiehlt sich die Kombination mit leichten Fleischgerichten oder Tofu.

Pinot Blanc (Weißburgunder)

Die Rebsorte Pinot Blanc ist in Deutschland auch unter dem Namen Weißburgunder geläufig, wo sie vor allem in der Pfalz und Baden angebaut wird. Sie gilt gemeinhin als Mutation des Blauen Burgunders (Pinot Noir) und wird bereits seit dem Mittelalter in Europa kultiviert. Weißburgunder sind elegante, leichte Weine mit feiner Frucht und relativ milder Säure. Zu den subtilen Aromen dieses Weißweins zählen Pfirsich, Birne, Apfel und Zitronenschale, was ihn auch zu einem beliebten Sommerwein macht. Zum Pinot Blanc reichen Sie am besten Speisen mit dezentem Aroma, wie Weichkäse oder Kalbfleisch.

Pinot Gris (Grauburgunder)

Der auch als Grauburgunder, Ruländer oder Pinot Grigio bekannte Pinot Gris ist eine Mutation des Pinot Noir. Diese blaue Rebsorte ist unter italienischen Winzern beliebt, aber auch häufig auf Weingütern in Baden und Rheinhessen zu finden. Als leichter Weißwein oder Rosé verwöhnt er die Sinne mit Aromen von roher Mandel, Zitronenschale und Pfirsich. Dieser meist mittelkräftige Wein ist halbtrocken oder trocken vor allem zum Lamm, aber auch zu Reh und Süßspeisen ein Genuss.

Chardonnay

Der Chardonnay gehört weltweit zu den beliebtesten Rebsorten: Er wird vor allem in Frankreich, aber auch in Deutschland, Kalifornien und Australien angebaut. Die spätreifenden Trauben lassen sich zu Weinen der verschiedensten Qualitätsstufen aber auch zu Sekt verarbeiten, weswegen es bei Chardonnays-zu erheblichen Unterschieden in der Preisspanne der einzelnen Weine kommen kann. Wie alle Weißweine, sollte ein Chardonnay nicht dekantiert und bei maximal 13 Grad Celsius genossen werden. Ein optimales Geschmackserlebnis erfahren Sie, wenn Sie ihn in einem weiten Kelch servieren, denn so kann er seine Aromen von Apel, Ananas und Sternfrucht perfekt entfalten. Mit einem trockenen Chardonnay harmonieren Cremesuppen und Fischgerichte. Zu Austern, Hecht und Lachsforelle liegen Sie mit einem Chardonnay immer richtig.

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